Projektziele
Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsvorhabens ist es, einen Beitrag zur Etablierung und Verbreitung von Mehrweg-Versandverpackungssystemen im Onlinehandel zu leisten, um mittelfristig eine substanzielle Senkung des verpackungsbedingten Ressourcenverbrauchs und der damit verbundenen Abfallmengen zu erreichen. Hierfür sollen im Rahmen des Vorhabens…
…praxistaugliche Mehrwegkonzepte im Onlinehandel entwickelt und pilothaft praktisch erprobt werden (Teilziel 1),
…umfassende Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie die Geschäftsmodelle der am Onlinehandel beteiligten Akteure adaptiert werden müssen, damit die Nutzung der Mehrwegsysteme einzelwirtschaftlich tragfähig ist (Teilziel 2) und
…dieses Wissen systematisch und anwendungsorientiert aufbereitet und verfügbar gemacht werden, um weitere Akteure aus dem Onlinehandel bei der Erprobung und Verbreiterung der Nutzung von Mehrwegsystemen zu unterstützen (Teilziel 3).
Kooperationslabor und Pilotvorhaben
Zentrales Element von praxpack ist ein „Kooperationslabor“ in dessen Rahmen die Vorhaben-Partner konkrete Lösungselemente zum Aufbau praxisfester und selbsttragender Mehrwegsysteme erarbeiten. Hier kommt dem intensiven Erfahrungsaustausch und dem „Lernen voneinander“ bei der Erarbeitung möglicher Mehrwegkonzepte und notwendiger Geschäftsmodellanpassungen eine wichtige Rolle zu.
Basierend auf den gemeinsam von den Partnern entwickelten Lösungselementen und Mehrwegkonzepten werden in konkreten Pilotvorhaben bei den beteiligten Onlinehändlern Mehrwegsysteme erprobt und weiter ausgearbeitet.
Die Pilotvorhaben werden federführend von den drei beteiligten Onlinehändlern durchgeführt: Avocado Store, OTTO und Tchibo.
Unterstützt wird die Umsetzung dieser Pilotvorhaben durch das Fachwissen der weiteren beteiligten Partner Cargo Plast und GVM – Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, der assoziierten Partner Deutsche Post DHL Group, Jokey, Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), Händlerbund Management AG und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) sowie der Unterauftragnehmer Plan B/RePack und memo AG.
Online-Toolbox und Handlungsempfehlungen
Die Erkenntnisse aus dem Kooperationslabor werden in eine Online-Toolbox überführt: Diese soll interessierte Versandhändler bei der Initiierung und Implementierung eines Mehrwegsystems unterstützen. Sie umfasst die aufbereiteten Projektergebnisse in anwendungsorientierter Form sowie weiteres Hilfsmaterial in Form von Checklisten und Fact-Sheets.
Zusätzlich werden im Vorhaben fach- und branchenpolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet. Diese basieren auf einer systematischen Analyse bestehender Hemmnisse – u. a. mit Blick auf gesetzliche und untergesetzliche Rahmensetzungen sowie etablierte Branchenstandards der Logistikdienstleister.
Adressaten dieser Handlungsempfehlungen sind die zuständigen Fachressorts in Deutschland und der EU sowie einschlägige Branchengremien.
Zur Ergänzung dieser Online Toolbox, wurde zudem eine digitale Plattform zur Darstellung von Mehrwegversandverpackungen und zur Vernetzung von Branchenakteur*innen in Form eines padlets erstellt: https://padlet.com/oekopol/networking. Diese Plattform wird von Ökopol bis zum Ende des Jahres 2022 redaktionell begleitet und soll auch darüberhinaus bestehen bleiben. Interessierte Akteur*innen sind herzlich eingeladen sich in die Plattform einzutragen, diese zur Darstellung ihrer Aktivitäten zu nutzen und sich so mit weiteren Akteur*innen zu vernetzen.
Die Projektbeteiligten
Das Ökopol Institut für Ökologie und Politik koordiniert das Gesamtvorhaben und bearbeitet inhaltliche Querschnittsfragen.